Das Stück erzählt den Machtkampf zwischen dem Bettlerkönig Jonathan Peachum und dem Räuberhauptmann Mackie Messer. Anlass ist dessen Hochzeit mit Polly, der Tochter Peachums. Der Gangster kann auf die Unterstützung des Establishments zählen, Londons oberster Polizeichef ist ein alter Freund aus gemeinsamen Soldatentagen. Doch Peachum droht damit, die Bettler gegen die Königin aufmarschieren zu lassen. Diesem Druck der kleinen Leute kann sich die Staatsmacht nicht widersetzen und Mackie soll gehenkt werden.

Unsterblich haben die Lieder von Kurt Weill die Dreigroschenoper gemacht, die „Moritat von Mackie Messer“, „Die Seeräuberjenny“ oder der „Kanonen-Song“. Daneben verleihen die ironischen Schilderungen anrüchiger Milieus – vom florierenden Geschäft des Bettlerkönigs über die Räuberhochzeit bis zum Hurenhaus – dem Stück seinen ganz eigenen Reiz.

Und schließlich hat das Stück auch eine gesellschaftspolitische Bedeutung. "Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral" predigt Mackie Messer. Und seine Frage: "Was ist der Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?", ist nicht nur in Zeiten der Bankenkrise von bleibender Aktualität.

Angesichts der musikalischen und textlichen Opulenz des Stückes konnten wir beim Bühnenbild auf einfache aber wirksame Effekte setzen und auf "große Kulissen" verzichten. Im Mittelpunkt der Bühne ein rundes Podest, das mit wenigen Handgriffen in das Büro des Bettlerkönigs Peachum, ins Lotterbett von Mackie und Polly, den plüschigen Sündenpfuhl von Jenny oder in die Todeszelle in Old Bailey zu verwandeln war.

Fast 1200 Zuschauer besuchten die vier Vorstellungen der "Dreigroschenoper".

Eine Bildergalerie der "Dreigroschenoper" 2006 finden Sie hier.