2010 Funkenflug
Frühere Produktionen

Annullierte Flüge - geplatzte Träume

Bombenalarm auf dem Flughafen; nichts geht mehr. Menschen stranden im Nirgendwo und haben plötzlich Zeit, über sich und ihr Leben nachzudenken. Ein Stück Gegenwartstheater brachte der Rotenburger Theaterverein Kulisse im Oktober 2009  auf die Bühne: Das Schauspiel „Funkenflug“ der kroatischen Autorin Tena Stivicic. Premiere war am Samstag, 23. Oktober, um 19.30 Uhr im Foyer der „Göbel Hotels Arena“, das mit einigem Aufwand in die Abflughalle eines internationalen Flughafens verwandelt worden war. Unter der Regie von Tina Bärmann und Gert-Uwe Mende präsentierte das Kulisse-Ensemble einen unterhaltsamen Theaterabend, der vom Publikum mit reichlich Applaus bedacht wurde.

Fliegen weckt Sehnsucht – nach der Erholung am Sandstrand von Barbados, nach dem neuen Job in Amerika, nach Weltenbummelei als Stewardess oder nach einem Wiedersehen mit lang vermissten Angehörigen. Wie aber aus annullierten Flügen geplatzte Träume werden, zeigte das aktuelle Stück „Funkenflug“ von Tena Stivicic. Da begegnen sich Clara und Martin nach zwanzig Jahren wieder. Zu spät für einen Neuanfang. Zana und Toni – beide auf Alkohlentzug – suchen Stabilität, doch das Geständnis einer kurzen Affäre wirft sie aus der Bahn. Die Stewardessen Anja und Lena wollen die Welt sehen und schaffen es doch nur bis zu den Mülleimern der Airports.

Stillstand am Flughafen. Da werden Erinnerungen wach an den Vulkanausbruch auf Island oder die spektakuläre Suche nach einem mutmaßlichen Attentäter auf dem Münchener Flughafen vor wenigen Monaten. Der Alltag nimmt eine unerwartet Wende und die Nerven liegen blank. Stivicic, eine 33jährige Kroatin, ist eine genaue Beobachterin. Sie trifft den lakonischen Tonfall des geduldigen Passagiers ebenso wie die beinahe hysterischen, obszönen Ausfälle der betrogenen Frau.
Die Kulisse ha te sich für ihr Stück, an dem ein halbes Jahr geprobt worden war, einen neuen Aufführungsort gesucht. „Funkenflug“ wurde im Foyer der „Göbel Hotels Arena“ gezeigt. Dessen lichte Glasarchitektur trug dazu bei,  Flughafenatmosphäre zu schaffen.

Wer mehr über das Stück erfahren möchte, findet hier eine Beschreibung des Inhalts.  Weitere Informationen über die Autorin finden sich unter diesem Link.