1998: Die Juden sind an allem schuld |
Frühere Produktionen |
Erinnerung an verfolgte Künstler
Als Beitrag zur „jüdischen Woche“, mit der an den 60. Jahrestag der Pogromnacht erinnert wurde, produzierte die „Kulisse“ 1998 die Revue „Die Juden sind an allem schuld“. Der Titel war einem Chanson von Friedrich Hollaender entlehnt, der damit einen salopp gemeinten Berliner Ausspruch der Weimarer Zeit aufgriff: „An allem sind die Juden und die Radfahrer schuld.“
Der kulturelle Bereich war der erste, aus dem Juden nach der Machtübernahme der Nazis systematisch vertrieben wurden. Zunächst wurden willkürliche Auftrittsverbote verhängt, dann wurden jüdische Künstler im Jüdischen Kulturbund zwangsorganisiert, was praktisch einem Auftrittsverbot gleichkam.
Viele jüdische Künstler wurden Opfer des Holocaust, viele emigrierten. Doch aus dem Gedächtnis der Menschen konnten die Nazis die Kunst jüdischer Komponisten, Kabarettisten, Autoren, Musiker und Schauspieler nicht verbannen.
Daran zu erinnern, war unser Anliegen. Und daran, das so herrliche Lieder wie Friedrich Hollaenders „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“, die Melodien aus dem „Weißen Rössl“ oder der „Dreigroschenoper“ trotz Verbots unsterblich geworden sind.
Mitwirkende
Anne Lagrange Heike Ronsdorf-Holstein Anita Hopt Susanne Mende Ute Dreischmeier Dorothee Lagrange Heidi Valenta Gert-Uwe Mende Christian Schuster Stephan Knauff Jörg Schrumpf Torsten Schmuck Jürgen Völlkopf Manfred Lehn Mathias Frank Musikalische Leitung: Patrick Busch |